mks - 30 Jahre in Brandenburg

38 Elsterwerda (niedersorbischWikow) ist eine Kleinstadt im brandenburgischen Landkreis Elbe-Els- ter. Sie befindet sich im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft und an der west- lichen Grenze des Schradenlandes, eines Niederungsgebietes der Schwarzen Elster. Die Stadt erfüllt seit 1995 gemeinsam mit Bad Liebenwerda die Funktion eines Mittelzentrums in Funktionsergänzung. Ihr größter Industriezweig ist die Metallindustrie mit gegenwärtig 15 Unter- nehmen und circa 700 Beschäftigten. Außerdem genießt die Stadt aufgrund ihrer Bildungsein- richtungen einen guten Ruf als Schulstadt. Der Beginn unserer Arbeiten in der Stadtsanierung in Elsterwerda wurde von einer Reihe von Groß- bränden begleitet. Am 6. April 1995 kam es durch Brandstiftung zu einem Brand des frisch reno- vierten Rathauses. Dabei erlitt das Gebäude durch das Feuer und die Löscharbeiten erheblichen Schaden. Der Wiederaufbau des Gebäudes begann im Juli 1995 und bereits im August 1996 wur- den die Arbeiten beendet. Das Haus konnte nun wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Im September 1997 folgte der 2. Großbrand, dieser in der VÖWA, einem Betrieb im Gewerbege- biet West und am 20. November 1997 kam es zu einer der verheerendsten Brandkatastrophen der Deutschen Bahn. Kurz vor 7:00 Uhr morgens entgleiste ein Güterzug mit 22 Kesselwagen vol- ler Benzin im Bahnhof von Elsterwerda. Ein Wagen explodierte sofort, umstehende Gebäude be- gannen zu brennen. Bei den Löscharbeiten kam der Stadtbrandmeister ums Leben, ein weiterer Feuerwehrmann verstarb später im Krankenhaus. Nur durch glückliche Umstände kam die Stadt bei dieser Katastrophe relativ glimpflich davon. Obwohl die Entwicklung der Stadt durch solche katastrophalen Ereignisse geprägt war, hat sich Elsterwerda zu einem attraktiven Wirtschafts- und Bildungszentrum entwickeln können. Vor al- lemmit Maßnahmen im öffentlichen Raum der Innenstadt und strukturellen Planungen imWohn- gebiet ElsterwerdaWest konnten wir zum heutigen Bild der Stadt einen wichtigen Beitrag leisten. Vor allemdie Neugestaltung des Marktplatzes, als ein offener Bürgerbeteiligungsprozess, war eine der Kernmaßnahmen der Innenstadt. Die Idee zur Gestaltung und Gliederung der Fläche entwi- ckelten die Bürger. Unsere Aufgabe war es, das Ergebnis in deren Sinne umzusetzen. Das Beson- dere an dieser Idee ist es, dass dieser öffentliche Raum in Zukunft mehr Funktionen erfüllen sollte als nur die eines Marktplatzes. Mit einer Bühne als Ort für Musik und Veranstaltungen und einer Ruhezone für Besinnung und Rückzug wurde der vormals nur als Marktplatz genutzte Bereich zu einer multifunktionalen Fläche des öffentlichen Raumes in der Mitte der Stadt. DIE STADT ELSTERWERDA

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